Weber Master-Touch Holzkohlegrill getestet
WEBER Master-Touch GBS – Die Basis für unbegrenzte Möglichkeiten! Der Master-Touch GBS Weber Grill ist nicht einfach nur ein Grill, er ist das Topmodell unter den Kugelgrills. Mit seinen umfangreichen Modulsystem wird der bewährte Kugelgrill zum Allround-Talent der Weber Grillwelt. One-Touch System aus Edelstahl vormontiert: für leichtes Auskehren der Asche und Temperatursteuerung ohne lästiges Höhenverstellen des Grillrostes Deckelgriff mit Hitzeschutz: für sicheres Arbeiten am Grill.
Aussehen, Design und Beschaffenheit
Ist der Grill einmal zusammengebaut, steht ein schon beeindruckendes Stück Grillausstattung vor einem. Die oft bemängelten Beine des Grills sind nach wie vor ein bisschen die Achillesferse. Der Grill steht sicher und gut, aber hat ein bisschen Spiel, sprich, das Fahrgestell lässt sich etwas verwinden. Das stört nicht wirklich, aber es würde besser gehen. Außerdem neigen die Beine beim Herumtragen des Grills (Serienstreuung, also nicht bei allen) zum Abfallen, da sie nur in die Hülsen unten am Kessel geschoben sind. Abhilfe: entweder mutig sein und einen Bolzen (Bohren!) anbringen oder einfach mit einem Flachmeißel über Eck oben ins Beinrohr rein und einen gaaaaanz leichten Schlag geben, so dass eine kleine Verformung der Beinrohröffnung entsteht. Jetzt ist das Beinrohr zwar etwas schwieriger in die Hülse zu schieben, hält aber auch besser. Das ist aber eine nicht ganz ungefährliche Sache, denn zuviel, und das Bein passt nicht mehr in die Hülse. Wer seinen Grill nur rollt oder gar nicht bewegt hat damit eh keine Probleme.
Der Rest des Grills ist webertypisch sehr stabil und toll verarbeitet. Perfekte Emaillierung, guter Sitz des Deckels auf dem Kessel, leichtgängige Lüftung, gute Arbeitshöhe.
Insgesamt macht der Grill einen sehr wertigen Eindruck.
Daten und Fakten zum Gerät
- Grillfläche: 107 x 60 x 71 cm
- Warmhaltefläche: Ø 57 cm
- Arbeitshöhe 84 cm
Komfort und Handhabung dieses Holzkohlegrills
Bevor man, vor allem als Anfänger, den 57er Weber in Betrieb nimmt, sollte man sich darüber im Klaren sein, was die Idee hinter dem Kugelgrill ist. Man soll vor allem die Möglichkeit haben indirekt zu grillen, d. h. das Gargut liegt nicht über der Glut, sondern daneben bzw. auf dem Rost auf der einen Seite und die Kohle unten im Kessel auf der anderen Seite. Im Bekanntenkreis haben sich ziemlich viele Leute mittlerweile einen 57er Weber gekauft und einige haben den typischen Fehler begangen: Kohle anzünden (Anzündkamin) und die ganze Fläche des Kohlerostes mit Glut bedeckt. Jetzt Fleisch drauf und Deckel zu. Natürlich alles verbrannt.
Man sollte, auch wenn man direkt Grillen will, also Steaks, Bratwurst, etc. immer nur eine Seite mit Kohle bestücken. So kann man mit den Steaks auch mal der Hitze ausweichen.
Also jetzt anfeuern: Anzündkamin mit Grillbrikkets starten, nach ca. 35 min (wenn durchgeglüht) die Kohle in den Grill umfüllen, nur auf eine Hälfte des Kohlerostes. Grillrost drauf. Nach ca. 5 Minuten erst den Deckel schließen (Lüftungsöffnung über Glut), die Kohle muss noch mal „Luft holen“. Lüftung am Deckel voll auf, geregelt wird unten. Erstmal auf halb offen stellen (dafür die Markierungen). Jetzt sollte man erstmal anhand des Deckelthermos beobachten, was im Grill passiert. Erstmal werden hier Temperaturen von 300 Grad und mehr herrschen. Nach ein paar Minuten gehts dann Richtung 250 Grad und pendelt sich dann zwischen 200 und 250 Grad ein. Macht man die untere Lüftung jetzt ein wenig mehr zu, fällt die Temperatur nach einer gewissen Trägheitszeit weiter und lässt sich relativ genau einregeln. Darum kann ein Kugelgrill auch einen Backofen ersetzen.
Das Deckelthermometer ist Geschmacksache. Die Dinger zeigen nie wirklich die Temperatur an, die auf Grillrosthöhe herrscht. Meiner Erfahrung nach gehen Deckelthermos ca. 20 – 30 Grad vor. Das ist aber auch nicht so wichtig, denn für mich ist das eine reine Orientierungshilfe. man sieht auf einen Blick, was im Grill vor sich geht. Wenn man wirklich die Temperatur kontrollieren möchte kommt man um ein zusätzliches elektronisches Thermometer wie den Gourmet Check von Outdoorchef oder das Maverick nicht drum rum. Zum einfachen Grillen, auch indirekt mit ganzer Schweinelende, Hähnchenschenkeln oder ähnlichem reicht das Deckelthermo völlig.
Ich werde nur nie begreifen, warum Weber das Thermometer nicht gegenüber der Lüftung in den Deckel baut, sondern im 90 Grad Winkel zur Lüftung. Hat man die Kohlen auf einer Seite und die Lüftung darüber, sollte mEn das Thermo genau über der anderen Seite sein, wo das Grillgut beim indirekten Grillen liegt. Auch wenn man zB einen Schweinebraten in der Mitte des Grillrostes platziert und rechts und links davon die Kohlen unter dem Grillrost in den Kohlebehältern hat (ich bin kein Freund davon, ich habe die Kohle immer nur auf einer Seite) ist das Thermo blöd platziert, weil die Deckellüftung dann in der Mitte sein sollte und das Thermo auch, So ist es allerdings auf einer Seite über der Glut… Naja, bei meinem älteren 57er Weber ohne Deckelthermo hab ich selber eins nachgerüstet und zwar ggü. der Deckellüftung, das ist mMn eindeutig besser.
Der Deckelhalter ist ein gutes Gimmick, zumal der Deckel mit ein bisschen Übung quasi von allein über die Thermoplasthalter hineingleitet. Die einzuhängenden Deckelhalter (Outdoorchef, Weber) sind aber auch klasse, falls man einen Grill ohne Tuck-Away-Deckelhalter erworben hat.
Ob man ein Grillrost mit seitlicher Klappfunktion zum Nachfüllen von Kohle braucht oder nicht ist auch Geschmacksache. Ich für meinen Teil hebe den Rost in der Regel komplett ab (Rostheber!) und fülle neue Glut ein, allein schon um den unvermeidlichen Ascheregen beim Umfüllen der Glut auf das Grillgut zu verhindern. Also die Klappen kann man haben, muss man aber nicht.
Die Kohlekörbe sind auch so ein Kann-muss-aber-nicht. Die in den Kohlerost einzusteckenden Kohletrenner aus dickem Draht, die jedem Weber Kugelgrill beiliegen tuns genau so. Allein die Möglichkeit, die Kohlekörbe einfach zusammenzuschieben um eine konzentrierte Glut zu haben ist aber ein Vorteil der Dinger.
Der Kohlerost ist stabil genug ausgeführt, ist aber in der Regel das erste Verschleißteil. Nach ca. 5 Jahren intensiver Grillerei ist ein neuer fällig. Ottonormalgriller wird nie einen neuen brauchen.
Der Clou an dem 57er Weber ist der Aschetopf und die Flügellüftung. Klar tuts auch der Grill nur mit Ascheteller, aber da fliegt einem die Asche ständig vom Winde verweht um die Beine, auf den Balkon, auf die Gartenstühle, etc. Das passiert mit Aschetopf nicht. Und ist man mit dem Grillen fertig, alle Lüftungen zu, der Grill ist nach ca. 30 min kalt. Jetzt einfach die Lüfterflügel ein paar Mal von zu nach voll auf bewegen und die Dinger transportieren sämtliche Asche in den Aschtopf. Die übrig gebliebenen Brikkets kann man dann rausnehmen und fürs nächste Grillen aufheben. Der Aschetopf wird mit einem einfachen Bajonettverschluss ein- und ausgehängt. Das Entleeren gestaltet sich absolut simpel.
Ein Tipp am Rande: sollte mal ein Ausbau der Lüfterflügel anstehen, einfach am kurzen Ende des Regelstabes selbigen mit einem flachen Schlitzschraubendreher ganz leicht vom Kessel weg biegen und dann den Lüfterhebel drehen. Nur so geht der Hebel und damit auch die Flügel raus. Easy, aber man muss es wissen, steht nicht in der Aufbauanleitung.
Zubehör inklusive
- Anzündkamin und Anzündwürfel (bitte nicht mit Brandbeschleunigern hantieren)
- Abdeckhaube (das gute Stück muss nicht im Regen stehen)
- gute Grillzange
- ebenso gute Kohlezange
- Rostheber
- gute Grillbürste
- ein Paar Schweißerhandschuhe mit langem Schaft
- ein Handbesen
Komfort und Handhabung dieses Holzkohlegrills
Dieser 57er Weber mit Aschetopf (welches Modell man auch immer nimmt ist eigentlich eine reine Geschmacks- und Geldfrage) ein perfekter Allrounder, was das Grillen mit Holzkohle angeht. Sauber verarbeitet, gute Materialien, einfache und sichere Bedienung. Allein der ein klein wenig zu hohe Preis wie bei allen Weberprodukten ist ein Nachteil, aber deswegen dennoch Kaufempfehlung.
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